Freitag, 16. September 2011

Flims - Tag6

So nun zu den Folgen des gestrigen Ausfluges. Anscheined habe ich mir gestern beim Verbremsen und beinahe Abflug über den Lenker die Schulter ein wenig lädiert. Drehbewegungen schmerzen und ich kann den Arm nicht richtig anheben. Wird beim Biken schon nicht so dramatisch sein denke ich mir und so starten wir nach Churwalden. Schließlich ist heute der letzte Tag und dann reiße ich mich einfach mal zusammen. Festhalten am Lenker wird schon gehen.
In Churwalden geht an der Alp Stätz der Freeridetrail 000 los. Nach einer 25 minütigen Sesselliftfahrt -ich liebe Sessellifte- geht es direkt hinter einem kleinen See los. Der Trail wird als technisch anspruchsvoll, stellenweise sehr steil und mit engen Spitzkehren beschrieben.


Einen Teil davon sehen wir schon aus dem Lift und steil kann ich schon mal bestätigen. Das relativ bekannte Video dazu ist toll, repräsentiert aber nicht den wesentlichen Teil des Trails. Er vermittelt einen etwas falschen Eindruck des Schwierigkeitsgrades. Der 000 ist ein technnisch zum Teil schwieriger Singletrail mit 4,3km Länge bei 700hm. 


Los geht es sehr flowig mit einigen steinigen Passagen. Teilweise schon etwas technnischer, also kein platter Singletrail, aber locker fahrbar. Dann geht es in den Wald. Hier wird es zunehmend steiler und stellenweise ist der Boden noch etwas feucht in den Spitzkehren. Weiter unten ist es wieder flowiger und man kann auch schon zwei neugebaute Skinnies erkennen die aber eher fortgeschrittenaussehen. Der Trail ist sonst sehr naturbelassen, außer einem Sprung über dem Fluß erinnert noch nichts an die üblichen Freeridetrails. Was hier aber auch nicht so passen würde.
Leider geht es meiner Schulter doch schlechter als ich dachte und nach einigen Stufen und stärkeren Abbremsern im technischeren Gelände geht es nicht mehr. Ich komme auch nicht mehr richtig rein und kann mich nicht gescheit konzentrieren...deshalb heißt es wohl für mich am letzten Tag "das wars" als wir unten sind. 



Moritz gefällt die Strecke so gut, dass ich ihm vorschlage nochmal alleine zu fahren. Jetzt kennt er die Strecke und dann ist es noch viel genialer zu fahren. Zumal kostet eine Fahrt nur 10cfr und das ist hier echt günstig! Ich lege mich in der Zeit einfach genüßlich in die Sonne und pfeiffe mir mal ne Ibu rein in der Hoffnung doch noch den Tag retten zu können. Als Moritz wieder da ist beschließen wir erstmal wieder gen Heimat zu fahren und einzukaufen. Danach geht es mir etwas besser und ich möchte doch noch den Runca als Abschluss fahren. Das Rad muss allerdings Moritz in den Lift einhängen, da das mit der Schulter noch nicht geht. Die letzte Fahrt ist zwar etwas unflowig weil ich nicht mehr richtig locker werde, aber ich freu mich trotzdem. 



 





Morgen geht es wieder in die Heimat und obwohl 6 Tage erstmal reichen bin ich doch etwas traurig, dass es bis zum nächsten Urlaub noch dauert. 




Donnerstag, 15. September 2011

Flims - Tag5

Der Vorabgletscher ist für heute angepeilt. Wir haben uns für die Route über Crap Sogn Gion und Crap Masegn entschieden und wollen von da aus über Wanderwege eigentlich zum Camona Vorab. Die 1000hm hochradeln sparen wir uns und nehmen die Gondel nach Crap Sogn Gion. Es ist auch so schon schwer einzuschätzen wie anstrengend die Anstiege werden bei der Hitze und wieviel getragen/geschoben werden muss. 


Die Gondel bringt uns nach Crap Sogn Gion auf 2252m. Von dort aus fahren wir über teilweise steile Rampen rüber zum Crap Masegn. Zum Schluss ist es so steil, dass wir den Schotterweg hoch schieben müssen. Unterwegs sichten wir noch einige Murmeltiere und ich schaffe es sogar eins abzulichten auch wenn es leider noch etwas weit weg ist. 


















Hinter der Station Crap Masegn geht es über einen schmalen Pfad zuerst bergab auf einem Kamm und dann steil bergauf an einem Hang entlang rüber Richtung Crap Masegn.



Nun bleibt uns entweder der Weg über den Crap Masegn wo bergab als technisch sehr anspruchsvoll beschrieben wird oder um den Berg herum am Hang entlang zu fahren. 


Wir entscheiden uns für den Weg am Hang entlang. Es ist nicht alles fahrbar, ab und zu geht es wieder ein Stück bergauf und eng am Hang entlang. Als wir wieder auf einer Anhöhe ankommen sehen wir den anderen Weg über den Berg und sind froh uns dagegen entschieden zu haben. Was man von unten her sehen kann sieht schon für Wanderer zum fürchten aus. 

 
Weiter geht es über einen Wanderweg an Wiesen entlang immer wieder hoch und runter mit einigen Tragepassagen. Die Route verzweigt sich und wir entschließen uns doch ganz zum Vorabgletscher zu fahren was sich später auch als die bessere Entscheidung herausstellt. Landschaftlich lohnt sich die Strecke definitiv. Der Wanderweg führt über Wiesen die mit verschiedenen Gesteinen überseht sind. 






Je höher wir kommen, desto karger und steiniger wird es. Das Wasser hat aus den Steinen witzige Formen geschliffen und überall sieht man Murmeltierbauten. Wir machen eine Pause auf einer schönen Wiese und schieben, tragen und fahren dann noch die letzten Kilometer zur Vorabgletscherstation.






















Hier wird der Wind schon ziemlich kalt und stark, überall fließt Wasser und landschaftlich hat man das Gefühl man befindet sich auf dem Mond. Nochmal die Umgebung bewundern und schon suchen wir den Einstieg in den Wanderweg zurück.






Zu Beginn fahren wir über glattes Gestein gepaart mit losem Schiefergesteinen.



Teilweise  wird es auch sehr rutschig, aber interessant. Die Gesteinsformationen gehen immer mehr in Wiesen über und der Weg schlängelt sich durch eine Mischung aus blank geschliffenen Steinen und festem Erdboden. 


 



Bis hierhin macht es richtig Spaß und man könnte meinen es geht bald flowig über Wiesen weiter...hier endet aber leider der Spaß. Dem Wanderweg zu folgen gestaltet sich zunehmend schwieriger da er ziemlich verwaist zu sein scheint. Es gibt keinen Weg mehr, nur noch Markierungen die die Richtung weisen und so fahren wir mehr oder weniger querfeldein über Wiesen und versuchen dem imaginären Weg zu folgen. 
Unterwegs treffen wir auf ein paar schreckhafte Kühe die mit Wanderer oder Ähnlichen anscheinend auch selten Kontakt zu haben scheinen. Später fahren wir durch Murmeltierhausen. Hhier sind so viele Löcher versteckt, dass man aufpassen muss nicht darin verloren zu gehen. Moritz macht den einen oder anderen Salto während ich es schaffe mich am Lenker abzufangen was erstmal ohne Folgen bleibt...bis morgen. Die Hoffnung stirbt zuletzt, aber nach zahlreichen Passagen über und unter (nein, diesmal nicht durch) Elektrozäunen sind wir etwas genervt und froh als das Chaos sich lichtet. Auf einem Forstweg angekommen machen wir uns auf den Weg zum unteren Teil des Wanderwegs von der Tour am Sonntag. Wie alles führt uns auch dieser wieder an den Runca wo wir den unteren Abschnitt mit einem Grinsen beenden können! Trotz der Strapazen hat sich die Tour gelohnt. Der obere Teil der Strecke war richtig schön und die Landschaft auch mal was ganz Besonderes. 

Flims - Tag4

Heute ist wieder Runca angesagt. Es ist Dienstag und wir zuckeln wieder früh los, also sollten wir den Trail einigermaßen für uns haben. Ein bisschen Sektionstraining, sich mal hier und da ein paar Lines angucken. Die Wallrides und engen Kurven auf den Northshores machen mir noch etwas zu schaffen, also hänge ich mich an Moritz ran und versuche es nochmal besser. Die Sprünge auf dem Trail sind meist klein und teilweise auch natürliche Hürden oder Drops die sich perfekt in den Trail einfügen. Die erste Abfahrt ist meist noch etwas träge und das ständige Stehenbleiben und wieder Hochschieben lässt einen noch nicht so richtig reinkommen, aber später gehts hier ja nochmal runter.



Nach dieser Abfahrt fahren wir rüber nach Laax Murschtg und fahren dort mit der Riesengodel, die nur alle halbe Stunde fährt, nach Crap Sogn Gion auf 2252m hoch. Zur Freeridestrecke -The Never End- wollen außer einem Downhiller noch ein Vater mit seinen 4 Kindern im Downhillkostüm mit geliehenen Bikes. Scheint ein lustiger Familienausflug zu sein. Oben angekommen machen wir uns relativ schnell auf zum Traileingang während Vati noch Erinnerungsfotos schießt und ein Video dreht. Also nix wie los. Die Strecke soll auch über 7km lang sein und auf den Schildern kann man überall was von naturbelassener Freeridestrecke lesen. Oh wie toll mag man sich ja jetzt denken.... später wird sich herausstellen, dass das in etwa so zutrifft wie die Beschreibung von naturbelassenen Badestränden in Pauschalurlaubsgebieten. Das klingt jetzt erstmal schlimmer als es ist. Die Strecke ist eine typische Freeridestrecke mit vielen Anliegern und dem typischen Bodenbelag. Der Boden ist relativ fest, allerdings mit vielen Steinen (im oberen Teil), Bremswellen und Löchern übersät. Die Strecke hat zudem ordentlich Gefälle was richtig schnell macht. Man schießt quasi durch das Gelände und wird durch plötzliche Bodenwellen, Krater oder Ähnliches aufgehalten. Auf jeden Fall hat die Strecke den einen oder anderen Überraschungsmoment. Später geht es hauptsächlich geradeaus und man muss tatsächlich mal pausieren weil bei der Geschwindigkeit und den vielen kurzen Bremswellen die Arme taub werden. Nach der Abfahrt sind wir uns auch schnell einig, dass wir hier nicht nochmal runter müssen und lieber nochmal den Runca runter braten. Da passt einfach alles zusammen. Der Never End ist zwar ganz nett, aber nix Besonderes. Man wünscht sich wohl eher dass der Trail endet und zwar bevor einem die Arme abfallen :D. 

Den Runca fahren wir dann auch relativ flüssig und ohne größere Pausen durch. Fertig aber glücklich kommen wir unten an. Hier wünscht man sich tatsächlich dass der Trail niemals endet. Einer der wohl abwechslungsreichsten Freeridetrails in einer wunderschönen Umgebung :)!

Sonntag, 11. September 2011

Flims - Tag3

Heute geht es etwas früher los da wir die Fahrt nach Lenzerheide antreten. Von Flims nach Lenzerheide fahren wir etwa 40 Minuten. Von Lenzerheide aus geht es hoch zum Rothorn. An der Mittelstation müssen wir 10 Minuten auf die große Gondel warten und fahren dann mit einigen Wanderern gen Gipfel. Die Wanderer sind alle gut drauf und ganz interessiert! Die Fahrt geht relativ schnell, ist aber gewöhnungsbedürftig da die Gondel zwischendurch ziemlich schwankt. Oben angekommen genießen wir erstmal die Aussicht und versuchen uns zu orientieren. 






Vor uns sehen wir schon den Start der Bikeattackstrecke, was man anhand der zahlreichen Filme ziemlich schnell erkennt. Dennoch sieht das vor Ort ja doch immer anders aus. Der Weg ist viel schmaler und man fragt sich wie die Massen sich da die rutschigen Steine runterbrügeln können. Das Paparner Rothorn ist 2861m hoch und bietet einen grandiosen Ausblick. Anstrengend wird es aber auch noch, trotz Gondelfahrt ;), vor allem aber wegen der Hitze. Die letzten Tage waren schon sehr heiß und da man sich meist über der Baumgrenze bewegt sucht man vergeblich nach Schattenplätzen. So weit oben ist es aber vor allem in der Frühe noch angenehm. Wir starten auf der Bikeattackstrecke Richtung Parpaner Weisshorn, biegen dann aber auf den Mittelbünden-Panoramaweg ab. 








Einige Murmeltiere lassen sich auch kurz blicken, sind aber eben so schnell wieder verschwunden. Der Wanderweg ist schön flowig und selten ausgesetzt. Nur schwindelfrei sollte man sein, da er teilweise sehr schmal wird. Die Fotopausen nutzen wir dann um die Landschaft zu genießen, da das während der Fahrt nicht so einfach geht ;). Der Weg schlängelt sich am Älplital entlang bis zum Älplisee an dem wir eine Pause einlegen. 


Von hier aus trifft man einige Wanderer, vor allem Richtung Arosa werden es immer mehr. Nach dem Älplisee geht es angenehm steinig weiter. Der Weg folgt einer ausgesetzten steinigen Kurve und geht weiter fahrtechnisch sehr anspruchsvoll a la Harald Philipp am Berg entlang. Ich muss schon an der Kurve absteigen da mich der Abhang doch etwas abschreckt. Moritz fährt noch ne Ecke runter und muss dann aber auch absteigen. Hier machen wir aber auch den Weg für einige Wanderer frei was gerade ganz gut passt :D. Weiter geht es dann flach am Schwellisee nach Arosa runter. Hier wartet schon die nächste Gondel auf uns. 


 
Von Arosa aus geht es hoch aufs Hörnli mit dem Hörnliexpress :). Von dort aus geht es einen Wanderweg zunächst bergab fahrend, dann schiebend und tragend hoch zum Urdenfügli. Oben angekommen führen wir noch ein nettes Gespräch mit einem Wanderer der auch ab und zu mit dem Bike unterwegs ist und sich für die Strecke nach Arosa interessiert. 


Auf der anderen Seite gehts nun runter durch viel grobes Gestein bis wir die Bikeattackstrecke kreuzen. Die Strecke ist schnell aber relativ uninteressant so als Einzelbiker ;). Wir fahren runter bis zur Talstation und spaßen noch etwas auf dem Pumptrack rum. Durchgebraten machen wir uns auf den zurück nach Flims. 


Flims - Tag2

Und wieder wird es heiß, deshalb geht es so früh wie möglich los. Wir nehmen die Bahn nach Naraus und starten von hier aus auf einem Wanderweg entlang des Cassonsgrat.


Zu Beginn geht der Weg relativ steil in Kurven den Berg hoch und somit ist Schieben oder Tragen angesagt. Danach geht es abwechselnd über Steine oder in der Ebene weiter. Hier tummeln sich auch einige Wanderer. Eine wunderschöne Landschaft liegt bald vor uns! Kurz vor der Camona da Segnas kommen wir zum unteren Segnesboden wo die Schwemmfächer des Flusses Flem zu sehen sind. Dahinter kommen die Tschingelhörner und der Ofen zum Vorschein.






Hinter der Segneshütte machen wir eine kurze Pause und steigen dann in einen Trail ein um zu der Anhöhe über dem Speichersee zu gelangen. Den letzten Abschnitt müssen wir die Anhöhe einen Wanderweg hochtragen. Es geht einen schmalen, teilweise steilen aber schönen bewachsenen Weg hoch bis zum "Gipfel" von dem aus der Trail in die andere Richtung hinabgeht. 
















Der Trail ist anspruchsvoll, aber fahrbar. Er geht teilweise nah am Abgrund entlang und besteht im ganzen oberen Bereich aus einigem bis vielem losen Gestein und Kurven umgeben von vielen schönen Pflänzchen. Ein Trail fürs Auge, wobei man die Augen hier lieber auf dem Trail haben sollte ;). 


Später schlängelt er sich flowig und kurvig durch den Wald. Auf dem Trail treffen wir nur zwei Wanderpärchen die aber sehr nett sind und den Weg frei machen :). Weiter unten gelangen wir noch auf den restlichen Teil des Runcatrails den wir natürlich noch mitnehmen :D!